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 Einmal Mittelerde und zurück - Reisetagebuch


         


Reisetag Nr. 9 - Montag, der 8. September 2003

In dieser Nacht habe ich etwas gefroren, da ich auf dem Couchbett im Wohnzimmer schlief, dort gab es nur eine, wenn auch hochtechnische Heißluftheizung. Ich hatte also die Wahl zwischen einem kalten Zimmer oder einem warmen aber lauten Zimmer. Zuerst habe ich es warm und laut versucht, doch als morgens der Wecker ging (wie immer um sechs Uhr) hatte das Zimmer noch dreizehn Grad, wie mir die Heizung freundlicherweise anzeigte, als ich sie dann wieder eingeschaltet habe.
Das Wetter war über Nacht umgeschlagen und es nieselte aus einer grauen und tief hängenden Wolkendecke. Wir haben im Hotel gefrühstückt, was in der Tat doch sehr gediegen war. In dem Restaurant wurde für das Dinner um angemessene Kleidung gebeten. Zum Frühstück konnte man erscheinen, wie man wollte. Nach dem Frühstück habe ich mir im Hotel eine Regenjacke für 34$ gekauft, da mein Cape, was mal ziemlich teuer war, nicht mehr dicht ist.
Als wir unsere Sachen zusammenpacken wollten, habe ich bemerkt das der Inhalt unseres Kamerarucksacks feucht war. Holger hatte den Rucksack am gestrigen Nachmittag kontrolliert und alles war trocken gewesen. Die Feuchtigkeit muss von außen hineingezogen sein. Nach fünfzehn Minuten vor dem Heizlüfter war der Rucksack soweit trocken und die Kameras haben anscheinend auch keinen Schaden genommen. Ich habe dann noch den Film in der Zenza Bronica gewechselt. Um zu sehen, ob Feuchtigkeit eingedrungen ist habe ich dann kurz das Objektiv abgenommen. Dahinter hing ein kleiner Streifen Schaumstoff im Lichtweg. Wahrscheinlich eine Dämpfung vom Spiegel, das mir jedenfalls meine Laune erst einmal gründlich vermiest, da ich befürchten musste, das alle bisherigen Photos verdorben sind.
Nach dem Auschecken sind wir die dann die Bruce Road zum Skigebiet hochgefahren, der Regen hatte sich schon in Schneefall verwandelt. Dort haben wir uns der Stelle an der Isildur (im Film) den Ring von Saurons Finger schnitt bis auf zweihundertfünfzig Meter nähern können, doch eine Armee von Wintersportlern verhinderte eine weitere Annäherung. Der Schnee hätte sicher auch verhindert, dort etwas wiederzuerkennen. In dichtem Schneetreiben, habe ich dann einige Aufnahmen gemacht. Während des Rückweges zum Wagen, habe ich mir ein wenig Sorgen darüber gemacht, ob wir sicher wieder vom Berg herunter kommen. nachdem wir den Wagen vom Schnee befreit und wieder einigermaßen Sicht durch die Fenster hatten fuhren wir zurück am Chateau vorbei zur Strasse 47, der wir nach Südwesten bis zur 4 gefolgt sind. Weiter im Süden ging es dann auf der 49 wieder nach Osten. In Ohakune haben wir die Ohakune Mountain Road nicht auf Anhieb gefunden, eigentlich haben wir die richtige Strasse erst im dritten Anlauf gefunden. Dieser steilen Strasse sind wir bis zum Turoa Skiefield gefolgt, aber nur weil wir auf dem Weg nach oben den Parkplatz an den Mangawhero Wasserfällen übersehen haben. Auf dem Rückweg habe ich dort einige Aufnahmen gemacht.

In Ohakune haben wir dann erst einmal ein wenig eingekauft. Wasser, Kekse, Postkarten und Briefmarken. Dann sind wir der Strasse 49 weiter nach Osten gefolgt um die Strasse 1 nach Norden in die Wüste zu fahren. Diese Wüste ist für meinen Geschmack eher eine Steppe und in weiten Teilen militärisches Übungsgebiet. Was uns jedoch nicht davon abhalten konnte dort einige Aufnahmen zu machen.
In der Hoffnung doch noch einen Blick auf wenigstens einen der Vulkangipfel im Tongariro Nationalpark zu erheischen, haben wir dann beschlossen, den Park noch einmal komplett zu umrunden. Aber wir wurden enttäuscht. Gegen vier Uhr nachmittags kamen wir bei Wauouru wieder auf die 1 und folgten ihr diesmal nach Süden. Es gab noch zwei kleine Stops für einige Aufnahmen, doch es ging Richtung Palmerston North. Wir sind zum ersten Mal hier in die Dunkelheit gefahren. Von einem Ort namens Bulls aus, war ein Hotel in 14 km Entfernung ausgeschildert, welches wir zwar gefunden haben, doch dort war alles tot. Auf dem Rückweg nach Bulls ging dann die rote Tankleuchte an, um darauf aufmerksam zu machen, das der Sprit zur Neige geht, Holger begann schon sich Gedanken zu machen. Doch das war unnötig, wir haben in Bulls getankt und sind dann weiter nach Palmerston North gefahren. Hier gibt es zwar kein auffindbares Hotel, aber Motels wie Sand am Meer. Wir haben uns für eines entschieden, welches Braemer heißt, wie ein kleiner Ort in Schottland, wo wir vor drei Jahren einmal waren. Wir sind nicht enttäuscht worden.
Holger schläft schon seit einer halben Stunde und schnarcht mir hier die Ohren voll. Ich werde ihm wohl bald Konkurrenz machen.