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 Einmal Mittelerde und zurück - Reisetagebuch


         


Reisetag Nr. 10 - Dienstag, 9. September 2003

Im Motel haben wir uns Frühstück aufs Zimmer bringen lassen und so den Tag mit einer über das übliche maß hinausgehenden Dekadenz begonnen. Schon vor dem Frühstück hatte Holger eine Internetverbindung hergestellt und wir haben unsere eMails durchgesehen. Im Hotel hatte ich einen Hinweis auf zwei Photoläden gefunden in einer Broschüre über „Shopping in Palmerston North“. Also haben wir nach dem Frühstück versucht diese Geschäfte zu finden und einer dieser Läden war eine Minoltavertretung mit Reparaturabteilung, welche auch gebrauchte Teile verkauften. Und dort hatten sie einen gebrauchten Minolta Belichtungsmesser. Diesen mussten sie allerdings noch eichen, wofür sie eine dreiviertel Stunde benötigten. Diese Wartezeit haben wir uns ein Stück die Strasse hinunter in ein McKaffe vertrieben und Cappuccino oder so etwas ähnliches getrunken. Von dort haben wir einige Telefonate mit Interviewpartnern in Wellington geführt, um die genauen Termine zu vereinbaren beziehungsweise zu bestätigen. In einer Bank gegenüber habe ich mir noch etwas Geld geholt, damit ich den Belichtungsmesser bezahlen kann, dabei hatte ich ein nettes Gespräch mit der Kassiererin, wie ich überhaupt finde, das hier alle Menschen sehr freundlich und offen sind. Mit einem frisch geeichten Belichtungsmesser in der Tasche war meine Laune erheblich angehoben, als wir uns dann wir auf den Weg gemacht haben. Wir haben allerdings ein wenig gebraucht, um aus der Stadt wieder herauszufinden und dann noch in die richtige Richtung. Wir folgten der 57 bis Levin, wo wir wieder auf die Strasse 1 trafen der wir Richtung Süden bis Otaki gefolgt sind. Während der Fahrt hat Holger in seinem Palm noch einmal den Report des New Zealand Instutute of Economic Research gelesen, um sich auf das Interview am nächsten Tag vorzubereiten.
Wir sind dann die Otaki Gorge Road auf der Südseite des Otaki River entlang ins Landesinnere gefahren. Die Strasse führt durch fantastische Landschaften, von denen Holger auch einige Videoaufnahmen gemacht hat. Allerdings verschlechterte sich das Wetter, je weiter man sich von der Küste entfernte. Der Westwind blies gegen die Tataura Range und so kam es zur Staubewölkungen und Niederschlägen. Entlang der Gorge Road gab es einige Drehorte, doch die lagen alle auf Privatbesitz, so dass wir sie nicht besichtigen konnten.
Da wir ein kleines Problem mit der Kontaktaufnahme zur New Zealand Film Commission hatten, haben wir dann im Ort ein Internetcafe gesucht, die es sonst hier an jeder Ecke gibt, aber diesmal hatten wir kein Glück. Auch sonst lud uns nichts zum verweilen ein, aber getankt haben wir dann noch und Holger hat uns mal wieder mit Keksen versorgt und er hat an dieser Tankstelle hervorragende Schokocroissant bekommen.
Da wir beim ersten Ausflug in die Gorge Road einen Wanderweg, welcher bei Ian Brodie beschrieben ist nicht gefunden hatten, starteten wir einen zweiten Versuch diesen Weg zu finden, und wir haben auch etwas gefunden, aber dieser Weg war völlig zugewachsen und unpassierbar.
Wir haben also unsere Fahrt entlang der Küste nach Wellington fortgesetzt. Die Strasse liegt oft sehr malerisch an der Küste, so das wir links grüne Berge und rechts das Meer hatten. Je näher wir Wellington kamen, desto schlechter wurde das Wetter. Als wir in Wellington ankamen herrschte ein regelrechter Sturm mit starkem Regen und heftigen Windböen. Trotzdem haben wir das Hotel ohne allzu große Probleme gefunden. Als wir die Strasse gefunden hatten, sind wir allerdings erst in die falsche Richtung gefahren, doch wir konnten umdrehen und dann war es ganz einfach.
Nachdem wir eingecheckt hatten, und unser Zimmer im neunten Stockwerk mit Blick über die City bezogen hatten, sind wir erst einmal in den Supermarkt gegangen, der auf der gegenüberliegenden Straßenseite lag. Dort haben wir uns mit diversen Lebensmitteln eingedeckt. In diesem Supermarkt war Rapunzel Schokolade erhältlich, eine Schokolade mit Zutaten aus biologischem Anbau, die ich eigentlich nur aus Bioläden oder Reformhäusern kenne, und hier – am anderen Ende der Welt – konnte man sie im Supermarkt kaufen, was ich dann auch getan habe, den sie schmeckt köstlich.
Wir haben dann im Hotel noch zu Abend gegessen. Wir hatten das einzige vegetarische Gericht auf der Karte, was sehr gut schmeckte, aber vernünftig beschreiben kann ich es nicht mehr.
Es wurde recht spät an diesem Abend, da wir noch das Interview für den nächsten Tag vorbereitet haben. Dabei kam es zu folgender Arbeitsteilung. Holger saß am Rechner und tippte , während ich - auf dem Bett liegend - meine Ideen beisteuern konnte.