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Einmal Mittelerde und zurück - Reisetagebuch
Reisetag Nr. 15 - Sonntag, 14. September 2003
Wir sind wieder früh aufgestanden und haben gefrühstückt. Danach haben wir uns mit
dem auschecken etwas mehr Zeit gelassen, da wir den Interview Termin mit Craig Potten
erst um elf Uhr hatten.
Ich war sehr verunsichert, was diesen Termin anging, den wir hatten in dem Artikel über
ihn gelesen, dass seine Frau jetzt zum zweiten Mal an Eierstockkrebs erkrankt ist. Was mich
davon abhielt das Interview abzusagen, war jedoch seine Aussage, dass das Leben weitergehen
muss. Trotzdem waren wir unsicher. Also haben wir die Zeit totgeschlagen und sind nach dem
Checkout noch ein wenig in Nelson herumgelaufen.
Zwanzig Minuten vor der Zeit standen wir bei Mr Potton vor der Tür und haben uns
überlegt, wie es nach dem Interview weitergehen sollte. Holger sah die Möglichkeiten
noch am Nachmittag den Abel Tasman Nationalpark zu besuchen, um dann am Abend zum
Paparoa National Park zu fahren oder direkt Richtung Christchurch zu fahren, um die
Zeit zu gewinnen später noch zur Mount Potts Station fahren zu können, wo der Drehort
von Edoras war. Ich hatte mir gedacht wir lassen Abel Tasman aus, fahren aber noch
zum Paparoa Park, um anschließend noch in Richtung Christchurch aufzubrechen. Ob wir
uns eigentlich geeinigt haben, oder ich mich stillschweigend durchgesetzt
habe weiß ich nicht mehr.
Jedenfalls haben wir dann Craig und seine Frau Beverly und im Laufe des Interviews auch seinen
Sohn Michael kennen gelernt. Es war eine sehr freundliche Atmosphäre. Wir bekamen Tee und
Christstollen. Als erstes hat sich Craig über die deutsche Pünktlichkeit lustig gemacht, es
gab einiges zu lachen, als wir ihm erzählten wir hätten zwanzig Minuten im Wagen gesessen.
Auch dieses Interview hatten wir gut vorbereitet und erhielten sehr fundierte Antworten. Danach
haben wir seinem Sohn unsere Videokamera gezeigt, Michael hatte eine VX1000 und eine Canon
XM2. Zum Abschied hat Craig uns jedem ein Buch von ihm geschenkt. "Moment and Memory" ist
ein wunderschöner Bildband mit seinen Photos.
Es hatte sich herausgestellt, das alle Befürchtungen unnötig waren.
Dann sind wir auf der Strasse 6 zum Paparaoa Nationalpark gefahren. Die Strecke ist wunderschön.
Es ist aber auch eine sehr kurvenreiche Strecke, so das wir nicht besonders schnell vorwärts
gekommen sind. Auch habe ich oft angehalten um Film- und Photoaufnahmen zu machen. (Übrigens
habe ich mittlerweile meinen Belichtungsmesser im Chaos meines Koffers wiedergefunden, na
gut - hab ich eben zwei!) Die Westküste dieser Insel ist absolut traumhaft. Es ist eine
Steilküste, die bedeckt ist von einem urwüchsigem Regenwald. Die Strasse schlängelt sich
mal an kleinen Buchten mal hoch oben in den Felsen entlang.
Gegen fünf Uhr sind wir dann nach Punakaiki gekommen. Obwohl ich befürchtete, das wir mit
dem Licht der tiefstehenden Sonne Probleme haben würden, beschlossen wir noch zu den Pancakes
zu laufen, um dort Aufnahmen zu machen, was wir auch getan haben. Dies bescherte uns auch
einen netten Sonnenuntergang, welchen ich ebenfalls zu filmen versucht habe.
Kurz vor Punakaiki hatten wir ein Motel gesehen, welches sich aber als ausgebucht herausstellte.
So hatten wir schon die Befürchtung im Dunkeln nach Greymouth fahren zu müssen, jedoch fanden
wir nur wenige hundert Meter südlich ein Hotel, welches uns noch ein Zimmer mit zwei Queensize
Betten für $ 150 angeboten hat. Da haben wir natürlich zugegriffen.
Die Bedienung im Restaurant des Hotel hat es dann geschafft uns mehr zu verkaufen, als
wir eigentlich haben wollten und so sind wir - wieder - vollgefressen ins Bett gefallen. Doch
vorher habe ich mir noch das Buch von Craig in Ruhe angesehen und es ist wirklich bemerkenswert.
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