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Einmal Mittelerde und zurück - Reisetagebuch
Reisetag Nr. 14 - Samstag, 13. September 2003
In dieser Nacht habe ich sehr schlecht geschlafen. Nachdem ich so um vier Uhr mal auf der
Toilette war, konnte ich nicht mehr einschlafen, bis dann endlich der Wecker klingelte. Allerdings
habe ich es fertiggebracht in der halben Stunde, in der Holger das Bad belegte, wieder
einzuschlafen. Doch wir hatten an diesem Morgen ein Schiff zu erreichen. Also aufstehen, ein
ordentliches Frühstück nehmen. und Sachen packen. Unsere beiden kleinen Rucksäcke hatten
wir in die große rote Tasche von Holger gepackt, um dann nur vier Gepäckstücke mit auf das
Schiff nehmen zu müssen. Als alles gepackt war, haben wir uns aufgemacht, um den Mietwagen
zurückzubringen. Nachdem wir uns kurz verfahren hatten, sind wir um viertel nach Acht beim
Autovermieter angekommen und sein Büro war - leer. Bis Neun Uhr sollten wir für die Fähre
eingecheckt sein und derartige Zeitlimits machen mich immer nervös. Also habe ich versucht
die gebührenfreie Nummer des Autovermieters anzurufen, unter der jedoch nur eine Ansage zu
erhalten war, die Nummer sei zur Zeit nicht erreichbar.
Dann kam endlich jemand und öffnete das Büro. Wir waren jedoch nicht die einzigen, die ein
Auto abgeben wollten und zur Fähre gebracht werden wollten. Also noch einmal warten, bis
die anderen abgefertigt waren. Wir sind noch rechtzeitig zu unserem Check In gekommen. Dort
stellten wir fest, das man sein Gepäck, ähnlich wie bei einer Flugreise aufgeben muss. Also
haben wir die kleinen Rucksäcke aus und dafür den Grossen eingepackt. Eingecheckt waren wir
dann etwa acht Minuten vor Schluss. Ich hasse so etwas, das bring nur Stress und
Hektik. (Und das schreibt ein Pilot, der das jeden Tag hat. Wahrscheinlich ist das
der Grund.)
Nur wenige Minuten später konnten wir schon an Bord gehen. Interessanterweise wurden als
Bordkarten schokoladentafelgroße Plastikchips verwendet. Wir haben uns an einem Tisch
breitgemacht und so konnte ich meinen ersten Schwung Postkarten fertig schreiben. (In der
Zeit in der ich zehn Karten geschrieben habe, hat Holger immerhin drei geschafft.) Eine
Kleinigkeit haben wir an Bord auch gegessen, Holger hatte etwas, das irgendwie orientalisch
aussah und ich hatte einen Labbersandwich und danach noch einen Schokoladenpudding, der
sogar relativ lecker war. Obwohl es ein sehr windiger Tag war, lag das Schiff relativ ruhig
in der See. (Aber seltsamerweise fühle ich mich an Bord eines Schiffes immer etwas fehl
am Platz.) Ich habe die Zeit auch genutzt um den Artikel über Craig Potton aus North & South
zu lesen und mir noch Fragen für das Interview einfallen zu lassen. Mir kamen auch ernsthafte
Bedenken bezüglich dieses Interviews, da Pottons Frau Beverly an Eileiterkrebs erkrankt
ist, wie in dem Artikel zu lesen war.
Im Queen Charlotte Sund habe ich dann einige Videoaufnahmen mit der kleinen Kamera gemacht,
da die Grosse im aufgegebenen Gepäck war. Mittlerweile hatte die Sonne Oberhand gewonnen
und so präsentierte sich uns die Südinsel von ihrer besten Seite. Pünktlich um 12:30 legte
unsere Fähre nach der dreistündigen Überfahrt in Picton an. Unser Gepäck konnten wir dann
auch zügig wieder in Empfang nehmen.
Der neue Mietwagen ist ein Toyota Platz in blaumetallic (Kennzeichen BHQ611). Plastikambiente
und Gequietsche innen und überhaupt hat mir die andere Karre besser gefallen.
Von Picton aus sind wir dann einer kleinen Nebenstrasse nach Westen gefolgt, die uns
zunächst am Queen Charlotte Sound entlang führte, so haben wir oft gehalten, um Aufnahmen
zu machen. Bei Havelock sind wir dann auf die Strasse Nr. 6 gestoßen, der wir bis Nelson
gefolgt sind, wo wir etwa kurz nach vier eingetroffen sind und recht schnell ein gutes Motel
gefunden hatten, wo wir zu einem tragbaren Preis eingecheckt sind.
Wir haben dann einen kleinen Gang durch das Zentrum von Nelson gemacht und ich habe Holger
mitgeteilt, das ich es doch für besser halte, wenn er das Interview mit Craig Potton
führt, weil ich doch etwas Angst davor hatte. Für Holger scheint das überhaupt kein
Problem zu sein. Am Ende des Rundganges, bei dem wir ein wenig die Orientierung verloren
hatten sind wir auf einen Supermarkt gestoßen, so das wir gleich etwas einkaufen konnten.
Am Abend haben wir dann im Restaurant des Motels (Preisgekrönt als das beste Hotelrestaurant
Nelsons.) diniert. Es gab Kürbissuppe (lecker!) ein Hauptgericht und als Nachspeise habe
ich noch eine Käseplatte bestellt. dazu eine Flasche Pinot Noir aus der Abel Tasman Bay,
von der Holger nur ein Glas getrunken hat. Ich habe es nicht geschafft den Rest auszutrinken
und auch die Käseplatte war etwas zu viel. Auch Holger fühlte sich übervoll, so das wir
steinartig in die Betten gefallen sind.
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