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Einmal Mittelerde und zurück - Reisetagebuch
Reisetag Nr. 13 - Freitag, 12. September 2003
Wir haben das Frühstück, wie immer, im Hotel eingenommen. Jean hat uns pünktlich abgeholt und
zur Bürgermeisterin begleitet. Als wir dort im Büro der Bürgermeisterin standen, kamen
wir (zumindest ich) uns (mir) schon etwas seltsam vor. Möbel, Tapeten und Teppiche vom
Feinsten, überall Vitrinen mit Ehrungen und Geschenken von irgendwelchen Staatsmännern.
Das Interview mit Mrs Prendergast lief aber sehr gut. Wir waren ein paar Minuten vor der
vorgegebenen Zeit fertig und so sie hat uns hinterher noch eine Anekdote über einen
Deutschen erzählt, den sie vor kurzem auf einer Konferenz getroffen hatte. Ich bin mir nicht
so sicher, ob sie uns veräppeln wollte oder nicht.
Direkt neben dran war die Bücherei, wo wir nach einigem Suchen den Artikel im North & South Magazin
über Craig Potten gefunden und kopiert haben. Der Artikel war uns von Ruth Harley am Vortag
empfohlen worden. Dann haben wir dort noch einige Außenaufnahmen gemacht, denn das Wetter
meinte es sehr gut mit uns. Wir sind sogar noch zum Lamberton Quai gegangen um dort Aufnahmen
zu machen. Dann haben wir ein Taxi zurück zum Hotel genommen, um unseren Tagesplan wieder
einzuholen, den ich am Vorabend entworfen hatte.
Wir haben uns also auf den Weg gemacht zum Kaitoke Regional Park. Dort haben wir einige
Aufnahmen an der Bruchtal Location und auf dem Weg dahin gemacht. (Wir haben nämlich in
1 bis 2 km Entfernung geparkt, obwohl man bis hin hätte fahren können. Holger war vom laufen
etwas angenervt, aber so habe ich noch einige Aufnahmen von dem Weg machen können.) Es gehört
schon eine Menge Phantasie dazu sich Bruchtal dort vorzustellen. Das führt einem doch vor
Augen, wie schwierig es sein muss einen solchen Drehort zu finden und sich dann auszumalen,
wie er durch Kulissen und digitale Ergänzungen zu etwas völlig neuem wird.
Zurück am Wagen waren wir reichlich hinter dem Plan. Wir haben aber beschlossen, das GPS auf
die Isengard Location bei Upper Hut auszurichten und, wenn wir nahe genug heran kommen sollten,
dann würden wir dort einen Zwischenstopp machen. So kam es dann, aber auch dort war der
Wiedererkennungswert gering. Doch beide Locations an diesem Tag hatten etwas gemeinsam. Etwas
was ich schwer in Worte fassen und vielleicht nicht auf Video bannen kann bzw. konnte. Es ist
etwas atmosphärisches. Man kann es nur wahrnehmen wenn alle Sinne gleichzeitig dafür öffnet.
Besser kann ich es wohl nicht ausdrücken.
Bei der Abfahrt von dort waren wir wieder im Plan und sind dann sogar einige Minuten vor dem Plan
im Hotel eingetroffen, wo eine halbe Stunde Pause eingeplant war. Die halbe Stunde hat uns aber
eher fertiggemacht, als uns zu motivieren. Danach haben wir den Plan einfach gekippt und sind
nach Mirarmar gefahren. Es ist der Vorort wo die Stone Street Studios liegen, dort wo Peter
Jackson lebt und arbeitet. Wir sind etwas herumgekurvt und haben uns schließlich im Chocolate
Fish Café niedergelassen. Wir haben Tomaten mit Mozzarella, Basilikum und "Olive Panini" geordert
und etwas völlig anderes bekommen, als wir erwartet hatten. Die Tomaten, der Mozzarella und das
Basilikum, war zusammen mit einem Oliven Mus in Pizzabrot gegrillt worden. Dazu wurde Creme Frech
und eine andere undefinierbare Sauce gereicht, was alles in allem doch sehr lecker war. Obwohl
es dort eher zuging wie in einer Studentenkneipe habe ich mich dort so wohl wie lange nicht mehr
gefühlt. Man hatte Sicht über das Meer auf die Berge von was weiß ich, welche von der Abendsonne
beschienen wurden.
Wir haben noch weitere Suchkreise mit dem Wagen gedreht und sind dann zurück ins Hotel.
Ich habe mal meine eMails durchgesehen und geschaut wie die Urabstimmung bei meiner Firma
gelaufen ist. So wie es aussieht gibt es bald eine Gehaltsnachzahlung, so das ich nicht
allzu sehr ins Minus rutsche.
Holger schläft schon wieder...
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